Der Chaos Computer Club warnt vor „unabsehbaren Risiken bei der elektronischen Gesundheitskarte“ und Brad Garland spielt beim ReadWriteWeb mit der Idee einer Open Electronic Medical Record (OpenEMR). Die offene Lösung soll dann den Patienten die Kontrolle über ihre Daten geben. Aber groß sind die Chancen gegen eine Milliarden-Industrie nicht…
Am 1.4. sollte sie kommen – die Gesundheitskarte. Versprochen wurde uns, dass die Datenübermittlung zwischen medizinischen Leistungserbringern, Krankenkassen, Apotheken und Patienten kostengünstiger, einfacher und schneller werden sollte. Das wird nun nichts:
„Peter Bonerz (GF Gematik) erklärte auf der Cebit, dass die geplante technische Infrastruktur noch nicht in Betrieb genommen werden kann, da die offizielle Ausschreibung der Public-Key-Infrastruktur (PKI) des zentralen Backbone-Server-Verbundes bislang immer noch nicht abgeschlossen ist.“ – (CCC)
Gänzlich überraschend ist das weder für den CCC noch für Gematik, denn schon im November 2006 wurde dem CCC das Ergebnis einer Studie im Auftrag der Gematik zugespielt.
Inhalt: „In bester Tradition staatlicher Software-Großprojekte wird hier sehenden Auges ein weiteres extrem kostenträchtiges Prestigeprojekt angegangen, dessen Nutzen in keinem sinnvollen Verhältnis zu den Risiken und absehbaren Problemen steht. Eine erste Sichtung der Daten deutet auf eine massive Kostenexplosion bei der Einführung der Gesundheitskarte und ein weiteres Technologie-Desaster hin.“ – CCC
Am Rande der SXSW ist nun die Idee zu einer offenen Lösung entstanden:
„I was actually in this session as well and a thought kept creeping up in my head. Why can’t we do an OpenEMR system like we are doing for authentication (OpenID). Be able to transfer and control your medical record personally instead of having the doctors control it all?“
Das Schöne an der Idee ist, dass es vermutlich besser funktionieren würde als diese milliarden-schweren, staatlichen Prestigeprojekte (Siehe Maut-Debakel).
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