Irgendwas zwischen 20 und 30% der aktiven Internet-Nutzer benutzen den Firefox – zumeist in der aktuellen Version. Je nach Zielgruppe einer Website kann der Anteil der Firefoxer auch auf über 50% gehen – und seit Jahren wächst der Anteil. Aber auch Microsoft will mit dem Internet Explorer in der Version 8 wieder an die Spitze der Browser-Entwicklung anschließen. Zuletzt zeigte Google Chrome noch einmal, dass ein Browser immer weniger „Anzeigesoftware für HTML-Seiten“ und immer mehr zentrale Applikation auf jedem Betriebssystem wird. Ich habe mir einmal den Firefox 3.1 vorgenommen, um zu schauen, mit was Mozilla gegen IE8 und Google Chrome antreten will.
Zentrales Feature von Google Chrome ist die nagelneue JavaScript-Engine, die moderne Web-Anwendungen in einer völlig ungekannten Geschwindigkeit ablaufen lassen soll. Firefox soll das in der Version 3.1 auch können: „Tracemonkey“ heißt die neue Enginge, die für das Ausführen vieler interaktiver Elemente auf modernen Internet-Seiten verantwortlich sein wird. Dazu kommt, dass auch der Programm-Bestandteil, der für die Darstellung der Seiten zuständig ist, ebenfalls überarbeitet wurde.
Speed
Um die Geschwindigkeit zu testen, habe ich mal die subjektive Methode gewählt und einfach mal die Seiten aufgerufen, die ich täglich anrufe, und von denen ich ein gutes Gefühl habe, wie schnell sie sein sollten. Ein Kandidat ist zum Beispiel foerdefluesterer.de gewesen. Ein anderer ist das Backend von kaffeeringe.de in dem ich gerade per WYSIWYG-Editor diesen Artikel schreibe.
foerdefluesterer.de wirkt wesentlich schneller: Es benötigt einen Augenblick – vermutlich für die Anfrage, und die Übertragung der Seite und dann ist die Seite komplett auf einmal da. Die Darstellung ist fühlbar schneller. So macht das Surfen Spaß. Auch der WYSIWYG-Editor reagiert wesentlich schneller. Die Popups für das Einfügen von Links sind normalerweise recht gemütlich – die sind jetzt „zack“ da.
Ressourcenverbrauch
Browser haben bisher immer einen Trick benutzt, um sicherzustellen, dass die Seiten so schnell wie möglich aufgebaut wurden: Sie haben einfach in der Zeit, die sie für die Darstellung benötigten, die gesamte Prozessor-Leistung an sich gerissen. Alles andere blieb dann auch schon mal kurz stehen.Vor allem blieb zum Beispiel das YouTube-Video in dem einen Tab stehen, wenn in einem anderen etwas umfangreicheres gerendert werden muss.
Soweit ich das sehen kann, ist dieses Problem gelöst – zumindest bei meinen Tests, gab es keine Hänger. Und beim normalen Surfen, war der Browser recht sparsam beim Ressourcenverbrauch: 5–20% CPU-Leistung wurden selten überschritten.
Sonstiges
Nicht testen konnte ich jetzt die CSS3-Unterstützung. Außerdem soll der Firefox 3.1 die ersten Features von HTML 5 können. Auch das habe ich nicht getestet. Spannend finde ich auch die Möglichkeiten für standort-bezogene Dienste.
Fazit
Der Firefox 3.1 sieht gut aus. Ich hatte beim Surfen kaum Probleme: Eine Macke, die mir aufgefallen ist, zeigt PNGs mit transparentem Hintergrund in falschen Farben an. Das ist aber so offensichtlich, dass es sicher bis zur Final gelöst werden wird. Noch in diesem Quartal soll die übrigens kommen. Ende 2009 steht dann sogar noch Firefox 4 vor der Tür. Der Firefox 3.1 ist schnell und wirkt wesentlich robuster als sein Vorgänger, der mir mit seiner lahmen Art inzwischen oft in den Wahnsinn getrieben hat.
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