Über das Wetter kann man immer reden. Die Open Source Community will da natürlich mitreden. Einige Wetter-Gucker haben sich deswegen überlegt, wie sie den großen, kommerziellen oder amtlichen Wetter-Agenturen freie Konkurrenz machen könnten. Das Internet eignet sich hervorragend dazu, Gleichgesinnte miteinander zu vernetzen und was der Einzelne nicht schafft, kann man vielleicht gemeinsam schaffen. Herausgekommen ist dabei zur Zeit die OpenWeatherMap. Und jeder kann mitmachen.
Max Goldt hat mal gesagt, „wer wissen will, wie das Wetter wird, soll aus dem Fenster schauen.“ Und Recht hat er. Alle Vorhersagen für die nächsten Tage sind doch nur unzuverlässiges Füllwerk in Radio, Fernsehen und Zeitungen. Ich war gerade ein paar Tage unterwegs in Schleswig-Holstein und was dort geholfen hat, war tatsächlich der Blick aus dem Fenster. Und was noch mehr geholfen hat, war der Blick ein wenig weiter aus dem Fenster per Regenradar. Manchmal haben sich heranziehende Regenwolken aufgelöst. Aber gebildet haben sich unterwegs nie welche. Dadurch ließ sich recht zuverlässig vorhersagen, wie lange es trocken sein würde. Für die meisten Aktivitäten von Städtern reicht diese Genauigkeit.
Auf OpenWeatherMap.org kann man das fast schon heute nachschauen: OpenWeatherMap sammelt die Daten von privaten Wetterstationen und stellt sie auf einer OpenStreetMap dar. So eine Wetterstation kann man für unter 100€ kaufen. Nicht jede Station hat alle Funktionen. Wenn man zum Beispiel die Regenmenge messen will, benötigt man eine umfangreichere Station, als wenn Temperatur und Luftdruck reichen. Wer darauf achtet, dass die Station mit pywws kompatibel ist, kann die Daten regelmäßig über die OpenWeatherMap API hochladen. Daraus wird dann die Karte erzeugt.
Um die Daten ständig aktuell zu halten, muss man natürlich einen Rechner mit Internet rund um die Uhr laufen lassen. man benötigt aber keinen starken Rechner, um ein paar kurze Textdaten auszutauschen. Es gibt deswegen einige Anleitungen dazu, wie man die Software zum Beispiel auf einem Router zum Beispiel mit OpenWRT betreibt.
Die Darstellung der bisher vorhandenen Daten als Punkt-Stationen ist natürlich wenig interessant. Über eine JSON-Schnittstelle kann man die Daten von OpenWeatherMap bekommen und auswerten. Und man könnte auch daraus eine Regenkarte extrapolieren. Dazu muss aber ein dichtes Netz von Stationen existieren. In Schleswig-Holstein zähle ich knapp zwei Dutzend privater Stationen. Nur ein Teil davon haben Niederschlagsdaten. Das wird für eine verlässliche Aussage nicht reichen.
Ich werde mir jetzt keine Wetterstation an den Balkon schrauben Aber ich finde die OpenWeatherMap ein interessantes Projekt. Und ich bin gespannt, wie es sich weiterentwickelt.
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