Demokratie

Land gegen Stadt

Kommentare

  1. Avatar von Karsten Voß
    Karsten Voß

    Die Ent­wick­lung ist sehr gut nach­ge­zeich­net, es feh­len aber lei­der Lösungs­vor­schlä­ge. Nur das Gefü­ge anschau­en reicht nicht. Man muss den länd­li­chen Raum stär­ken, auch durch Hil­fen zur Selbst­hil­fe. In Deutschland/​Österreich pro­fi­tie­ren in den urba­nen Regio­nen die GRÜNEN von der Anwe­sen­heit gut situ­ier­ter Menschen.

    Wir haben im Raum Hei­de/Hei­der-Umland schon vor 20 Jah­ren ver­sucht gegen­zu­steu­ern (Fach­hoch­schu­le West­küs­te mit jetzt fast 2000 Stu­die­ren­den, Gewer­be­park West­küs­te usw.) Die Ein­woh­ner­zahl ist hier ent­ge­gen der Pro­gno­sen in den letz­ten 15 Jah­ren gestiegen.

    Eine ganz schlim­me Ent­wick­lung in vie­len Ort­schaf­ten ist zum Teil von den dort leben­den Men­schen selbst ver­ur­sacht wor­den, indem sie fast nur noch im Inter­net oder Super­märk­ten ein­kau­fen und dadurch die ört­li­che Infra­struk­tur beschä­digt wird. Buy local!

  2. Avatar von Titus von Unhold
    Titus von Unhold

    Das ist vor­bei, die Wis­sen­schaft hat das Land mehr oder weni­ge abge­schrie­ben. Bis 2030 wird ein Vier­tel der Beschäf­tig­ten in Ren­te oder Pen­si­on gehen, das ver­stärkt die Effek­te. https://www.deutschlandfunkkultur.de/das-recht-auf-gleichwertige-lebensverhaeltnisse-wie-weit.976.de.html?dram:article_id=456772

  3. Avatar von Susanne

    Ich sehe die Situa­ti­on in Deutsch­land auf dem Land etwas anders. Die länd­li­chen Regio­nen zer­fal­len bei uns in zwei ver­schie­de­ne Arten: die, die im Umkreis grö­ße­rer Städ­te lie­gen und die, die das Pech haben, jen­seits aller Speck­gür­tel zu sein. Gera­de im Umland der Städ­te sind die Dör­fer in den ver­gan­ge­nen 30 Jah­ren gewach­sen. Die sogen­an­ten B‑Plan-Leu­te kamen hin­zu, neue Wohn­ge­bie­te ent­stan­den. Das war eine neue Mischung, kei­ne Entmischung.

    Damit kamen Men­schen mit höhe­rer Bil­dung in die Dör­fer. Es ist in vie­len Regio­nen mit­nich­ten so, dass nur die Hei­mat­ver­bun­de­nen geblie­ben sind, die kei­ne höhe­re Bil­dung haben konn­ten und nun schlecht bezahl­te Jobs machen müs­sen. Mit den Zuge­zo­ge­nen kamen auch libe­ra­le Ideen, Offen­heit für alter­na­ti­ve Lebens­for­men und Grü­nen­wäh­ler. Das hat den Dör­fern gut getan und auch bei alt­ein­ge­ses­se­nen Fami­li­en vie­les verändert. 

    Und dann sind da noch die tat­säch­lich abge­häng­ten Regio­nen, die Dör­fer, sogar Klein­städ­te, die vor sich hin ster­ben. Das hat tat­säch­lich mit der Zusam­men­set­zung der Bevöl­ke­rung zu tun. Die ist dort ungüns­tig, wo es kei­ne guten Jobs gibt und auch kei­ne in erreich­ba­rer Nähe zu fin­den sind. Wie ich an mei­ner Hei­mat­stadt (10 000 Ein­woh­ner) sehe, liegt eine der Ursa­chen dar­in, dass in den 70er und 80er Jah­ren alle Behör­den zen­tra­li­siert und damit aus den Klein­städ­ten abge­zo­gen wur­den. Gro­ße Ver­wal­tungs­ein­hei­ten zer­stö­ren gera­de dort die Infra­struk­tur, wo es außer Behör­den kaum etwas gibt. Jede Kreis­re­form gibt einer Klein­stadt den Todes­stoß. Erst geht die Kreis­ver­wal­tung, dann das Katas­ter­amt, dann die Kri­mi­nal­po­li­zei­stel­le, irgend­wann die Filia­le der Kran­ken­kas­se und am Ende ein Geschäft nach dem anderen.

    Eine Lösung für die­se Regio­nen, die es in Ost und West gibt, weiß ich auch nicht. Ich fürch­te, am Gesamt­ge­fü­ge kön­nen wir kaum etwas ändern.

  4. Avatar von Steffen Voß

    Dei­ne Beob­ach­tung bestä­tigt ja die The­se: je näher ein Ort zum Zen­trum einer gro­ßen Stadt liegt, des­to liberaler.

  5. Avatar von Christian Alexander Tietgen

    Das fin­de ich mal eine hilf­rei­che Ana­ly­se. In einem Wahl­sys­tem, in dem es mehr um rela­ti­ve Mehr­hei­ten geht als um abso­lu­te, steigt natür­lich der Anteil der rech­ten Wäh­ler, wenn die Bevöl­ke­rung schrumpft. Zumal wenn die Abwan­de­rung durch eher linke/​liberale Men­schen erfolgt. Die­ses auto­ri­tä­re Wäh­ler­po­ten­ti­al ist ja immer dage­we­sen. Es ist bloß lan­ge durch die Uni­on, aber auch durch Schrö­der gebun­den wor­den. Jetzt sind fast alle Par­tei­en gesell­schafts­po­li­tisch nach links gerückt, wenn auch wirt­schafts­po­li­tisch eher nach rechts. Gera­de die CDU ver­tritt ja kaum noch offen kon­ser­va­ti­ve Posi­tio­nen. Des­we­gen wäh­len vie­le lie­ber die AfD, wäh­len damit aber auch eine Par­tei an die Macht, die sogar einen gericht­lich bestä­tig­ten faschis­ti­schen Flü­gel hat. Natür­lich sind vie­le kon­ser­va­ti­ve Wäh­ler naiv, wenn sie die AfD auf­grund ver­meint­li­cher tra­di­tio­nel­ler Wer­te wäh­len. Ande­rer­seits ist es von lin­ker Sei­te auch eher begrüßt wor­den, dass sich heu­te kaum noch jemand frei­wil­lig als kon­ser­va­tiv bezeich­net, obwohl das neben Libe­ra­lis­mus und Sozia­lis­mus eine der drei tra­di­tio­nel­len poli­ti­schen Strö­mun­gen ist. Es gibt halt kei­ne Trenn­schär­fe mehr zwi­schen den Strö­mun­gen. Die SPD ist ihren Mit­glie­dern zu kon­ser­va­tiv und die Uni­on ihren Mit­glie­dern zu sozia­lis­tisch. Wenn im Sin­ne einer libe­ra­len Demo­kra­tie wie­der jeder offen zu sei­nen Grund­über­zeu­gun­gen ste­hen kann, selbst wenn sie nun men­schen­feind­lich oder uto­pisch sind, dann gäbe es viel­leicht auch wie­der mehr Sta­bi­li­tät in unse­rem Land. Natür­lich kann man sei­ne Mei­nung immer noch offen sagen, aber man muss bei­spiels­wei­se mit wirt­schaft­li­chen Nach­tei­len rech­nen und das scheu­en natür­lich die meis­ten. Daher neh­men vie­le das als fak­ti­sche Ein­schrän­kung der Mei­nungs­frei­heit wahr. Den Rechts­ruck gibt es wenn über­haupt nur durch den Weg­zug nicht-kon­ser­va­ti­ver Wäh­ler­po­ten­tia­le. Es gibt auch kei­nen Links­ruck. Letzt­lich ten­diert die Gesell­schaft immer mehr zu einer dif­fu­sen Mit­tel­po­si­ti­on. Und durch die Par­tei­en­ver­dros­sen­heit stei­gen die Pro­zent­zah­len der AfD an, obwohl es ver­mut­lich kei­ne wesent­li­che Zunah­me auto­ri­tä­rer Welt­bil­der gege­ben hat. Dass es zwei Volks­par­tei­en gab, die SPD und die Uni­on, die jeweils von ganz links bis zur Mit­te bzw. von der Mit­te bis ganz rechts alles abge­deckt hat, das hat­te in Hin­blick auf das Schei­tern der Wei­ma­rer Repu­blik abso­lut sei­ne Berech­ti­gung. Solan­ge Links­ra­di­ka­le und Rechts­ra­di­ka­le ihr Welt­bild in den Volks­par­tei­en noch halb­wegs ver­tre­ten sahen, haben sie weni­ger ver­sucht, das Grund­ge­setz zu abzu­schaf­fen. Es gab natür­lich macht­be­ses­se­ne Spin­ner links und rechts, gera­de weil das Zeit­al­ter der Gewalt noch nicht lan­ge vor­bei war. Aber heu­te neh­me ich eher wahr, dass die Macht­eli­ten ver­su­chen, die Poli­tik nach ganz links oder ganz rechts zu ver­schie­ben. Die Men­schen in Regie­rungs­ver­ant­wor­tung kön­nen mit Hin­blick auf Wäh­ler­stim­men kaum noch ihre Par­tei­li­nie durch­drü­cken. Inner­par­tei­lich set­zen sich aber immer mehr radi­ka­le Posi­tio­nen durch. Ich sehe bei­des kri­tisch. Alter­na­tiv­lo­sig­keit wie bei Mer­kel leh­ne ich ab. Aber eine radi­ka­le Poli­tik ist nur dann sinn­voll, wenn sie allen Men­schen glei­cher­ma­ßen dient. Und das tut radi­ka­le Poli­tik eher sel­ten. Dass heu­te jeder sei­ne Mei­nung publi­zie­ren kann im Inter­net, ist ja einer­seits toll mit Blick etwa auf den Ara­bi­schen Früh­ling. Aber es besteht auch so eine Ten­denz, Inter­net-Kom­men­ta­re für wich­ti­ger zu neh­men als poli­tik­wis­sen­schaft­li­che Betrach­tun­gen. In Talk­shows wie hart aber fair zum Bei­spiel. Ich fand es anfangs toll, dass man Bür­ger zu Wort kom­men lässt. Bloß mitt­ler­wei­le ver­schafft man extre­men Ansich­ten immer mehr Publi­zi­tät, weil die­se die höchs­te Ein­schalt­quo­te, die höchs­ten Klick­zah­len brin­gen. Die Rech­ten nut­zen das ver­mut­lich immer mehr gezielt als Platt­form. Lei­se Men­schen wie Müt­zenich oder Wal­ter-Bor­jans kom­men in der heu­ti­gen Gesell­schaft gar nicht mehr zu Wort, wer­den nur in der aller­größ­ten Not beach­tet. Dabei waren Schmidt und Brandt zwar im Gegen­satz dazu sehr laut, ABER auch sehr klu­ge Köp­fe, denen zu jedem Pro­blem etwas ein­fiel. Und das eint sie mit denen, die heut­zu­ta­ge eher in zwei­ter Rei­he und lei­se sind, die Klug­heit! Ich möch­te Kohl, Mer­kel oder Schrö­der nicht die Intel­li­genz abspre­chen. Den­noch glau­be ich, dass sie einen neu­en Poli­ti­ker-Typus geschaf­fen haben. Der Typus, der sei­ne Macht aus­sitzt und sich mehr nach Umfra­gen rich­tet als nach sei­nen per­sön­li­chen Über­zeu­gun­gen. Das mag aber auch mit der Aka­de­mi­sie­rung von Poli­tik zu tun haben, die Ellen­bo­gen letzt­lich immer wich­ti­ger macht. Natür­lich kön­nen per­sön­li­che Über­zeu­gun­gen aber falsch sein. Aber ich den­ke, wir bräuch­ten Poli­ti­ker, die nach der Wahl genau das machen, was sie ver­spro­chen haben. Selbst wenn es weh­tut. Aber die Bür­ger haben nicht den Poli­ti­ker gewählt, son­dern das Wahl­pro­gramm. So ver­ste­he ich unse­re Demo­kra­tie. Das Schö­ne dar­an ist ja, wenn man merkt, ich habe den Fal­schen gewählt und es hat wirk­lich rea­le Kon­se­quen­zen für mich, wäh­le ich den nie wie­der. Das macht Demo­kra­tie aus. Dass Men­schen dazu­ler­nen. Nicht dass man stän­dig neu wählt oder aus irgend­wel­chen Grün­den Men­schen zurück­tre­ten müs­sen. Son­dern dass man jeman­den wählt, sich anguckt was er aus sei­nen Ver­spre­chen macht und beim nächs­ten Mal viel­leicht doch mal einen ande­ren wählt. Wenn wir stän­dig unser Per­so­nal neu beset­zen, haben die gewähl­ten Per­so­nen doch gar nicht genug Zeit, um ihr Pro­gramm durch­zu­zie­hen. So wie das Bil­dungs­sys­tem bei jedem Far­ben­wech­sel umge­wor­fen wird. Die Men­schen suchen Sta­bi­li­tät und ob sie die eher links oder rechts bekom­men, muss jeder für sich selbst ent­schei­den. Kei­nes­falls soll­te man die Men­schen ver­teu­feln. Zual­ler­erst soll­te man sich Zeit neh­men, sie zu verstehen. 🙂

  6. Avatar von Christian Förster
    Christian Förster

    Ich fand den Arti­kel eher arg oberflächlich.

    Das beginnt schon damit das Öster­reich, Deutsch­land und die USA hier nicht ver­gli­chen, son­dern als par­al­lel gleich­för­mi­ge Ent­wick­lung dar­ge­stellt sind. Das unter­schlägt die doch recht unter­schied­li­che Ent­wick­lung in die­sen drei Ländern.

    So sind zum Bei­spiel nicht nur die „bun­ten Vögel“ abge­wan­dert die dann auch auto­ma­tisch immer eine libe­ra­le Geis­tes­hal­tung in den Städ­ten vertreten/​wählen. Eben­so sind es nicht nur die „beson­ders Ver­bun­de­nen“ mit ent­spre­chen­der Geis­tes­hal­tung die einen Umzug mie­den. Sor­ry, aber sowas ist schlicht pla­ka­tiv. Der größ­te Teil der Abge­wan­der­ten hat­te mei­ner Mei­nung nach ganz pro­fa­ne Grün­de, Geld zum Bei­spiel. Das man in den Städ­ten bes­ser ver­dient ist wohl unstrit­tig, ich sähe es aller­dings schon als frag­lich ob das zwangs­wei­se mit bes­se­rer Bildung/​Leistung zusam­men­hängt. Und ja, manch Berufs­wunsch kann auf dem Land schlicht nicht rea­li­siert wer­den (hier fehlt mir ein klei­ne­rer Absatz über die Restruk­tu­rie­rung der Wirt­schaft in den letz­ten 50 Jah­ren, der Ver­weis auf die ehe­ma­li­ge DDR allein greift da zu kurz).

    Auch wür­de ich mir die Alters­py­ra­mi­de mal näher anschau­en. Men­schen wer­den in zuneh­men­den Alter ten­den­zi­ell kon­ser­va­ti­ver. In mei­ner Hei­mat­re­gi­on ist mitt­ler­wei­le jeder drit­te über 60(!). Lei­der auch die Alters­grup­pe die gegen Fake-News und ähn­li­che Panik­ma­che meist nicht so resis­tent sind. Und wer zieht in die Stadt? Meist die Jüngeren…

    Auch wür­de ich Wil­kin­sons eher kri­tisch beäu­gen. Das zum Bei­spiel das Land heu­te kei­ne wirt­schaft­li­che Bedeu­tung mehr hät­te wage ich zu bezwei­feln. Was wür­de denn aus unse­ren Ban­ken- und Ver­si­che­rungs­me­tro­po­len wenn die Gel­der der Land­be­völ­ke­rung von heu­te auf mor­gen weg­bre­chen wür­den? Denn wer hat denn mehr Geld auf dem Kon­to? Meist die Älteren…

    Und das Men­schen im Inter­net­zeit­al­ter qua­si zwangs­wei­se von Bil­dung fern gehal­ten wer­den: Naja. Oder eher Nein. Natür­lich fehlt ein direk­ter kul­tu­rel­ler Aus­tausch, aller­dings dre­hen sich die meis­ten Kon­ver­sa­tio­nen die ich bis­lang so „belau­schen“ konn­te eher um Bana­li­tä­ten. Wis­sen kumu­liert nicht dadurch allein das man eine Per­son per­ma­nent mit Infor­ma­tio­nen ver­sorgt. Auch ist die Land­be­völ­ke­rung heut­zu­ta­ge deut­lich bes­ser moto­ri­siert als früher.

    Lösun­gan­sät­ze?
    Ich per­sön­lich sehe in den stei­gen­den Mie­ten eher eine Chan­ce, und kein Dra­ma. Ohne­hin ist mir unver­ständ­lich war­um man mit Steu­er­gel­dern (die ja auch von der Land­be­völ­ke­rung auf­ge­bracht wer­den) die wirt­schaft­lich angeb­lich so flo­rie­ren­den Städ­te noch wei­ter sub­ven­tio­nie­ren soll. Sozi­al­woh­nun­gen sind vor allem eins: Eine Lohn­sub­ven­ti­on für Arbeitgeber.
    Ich *glau­be* das, wenn es sich für jeman­den nicht mehr lohnt in der Stadt zu arbei­ten weil ein zu gro­ßer Teil des Ein­kom­mens für die Mie­te auf­ge­wen­det wer­den muß, dann wird das Land wie­der zu einer ech­ten Opti­on. Oder die Arbeit­ge­ber müs­sen in den Städ­ten die Löh­ne deut­lich stei­gern. An letz­te­res glau­be ich zwar nicht, aber auch die­se Mög­lich­keit sei mir recht.

    In die­sem Sin­ne: Habe Mut dich dei­nes eige­nen Ver­stan­des zu bedie­nen, und schreib nicht so viel von einem Über­stu­dier­ten ab 😉

  7. Avatar von Steffen Voß
    Steffen Voß

    @Christian Förs­ter: Ich seh in den meis­ten Dei­ner Ein­wän­de kei­ne Wider­sprü­che, son­dern höchs­tens Ergän­zun­gen. Klar ist das es nicht nur so oder so. Das hat auch nie­mand behaup­tet. Das Ergeb­nis ist aber, wie es ist. Du kannst nicht bestrei­ten, dass die US-Demo­kra­ten die Städ­te gewin­nen und die Repu­bli­ka­ner die Dör­fer. Trotz­dem gibt es ja auch in den Städ­ten Repu­bli­ka­ner und auf dem Dorf Demo­kra­ten. Nur wer­den die immer weniger.
    Wenn Du das Pro­blem so nicht siehst, fra­ge ich mich, war­um Du einen Lösungs­vor­schlag machst. Ich ver­steh des­we­gen auch nicht, wel­ches Pro­blem gelöst wer­den soll, wenn Woh­nun­gen teu­rer wer­den und weni­ger Men­schen eine Woh­nung über­haupt fin­den. Kann es sein, dass Du da über ein ande­res The­ma schreibst?

  8. Avatar von Christian Förster
    Christian Förster

    Ich soll­te halt doch so spät nicht mehr schrei­ben, jetzt seh ich den Casus Knaktus.

    Grund­le­gend für mei­nen Kom­men­tar ist die (ein­lei­ten­de) Kri­tik: Ich fin­de den Arti­kel oberflächlich.
    Grund­le­gend sind die Absät­ze 2–5 auch eben in ers­ter Linie als Ergän­zun­gen gedacht, jedoch sticht stets die zwei­te Kri­tik mit durch:
    Der Arti­kel ist plakativ.

    Bei­spiel:
    „Bestimm­te Typen von Men­schen sind in die Städ­te gezo­gen – ande­re sind auf dem Land geblieben.“
    Was sol­len das für Men­schen sein? Gibt es da schon einen Gen­test, oder geht das nach Cha­rak­ter­ei­gen­schaf­ten? Oder gibts da schon was von Ratio­ph­arm? Sol­che Typi­sie­run­gen gehen völ­lig am The­ma vor­bei und rui­nie­ren jeden Ansatz einer objek­ti­ven Betrach­tung. Lei­der zie­hen sie sich durch den gan­zen Artikel.

    Einen Wider­spruch zur grund­le­gen­den The­se der Ent­mi­schung sehe ich in mei­nem Kom­men­tar nicht. Dar­aus ergibt sich auch mein Lösungs­an­satz, denn Woh­nun­gen gibt es genü­gend. Nur halt nicht in (je-)der Stadt.

  9. Avatar von Steffen

    Viel­leicht ist der Begriff der Ent­mi­schung miss­ver­ständ­lich. Natür­lich gibt es nicht rote Men­schen und blaue und die eine zie­hen weg und die ande­ren blei­ben auf dem Dorf. Im Ori­gi­nal heißt es „Pola­riza­ti­on“. Fakt ist, dass Städ­te wesent­lich pro­gres­si­ver wäh­len als das Land. Allein mit der Alters­struk­tur kann man das nicht erklä­ren, denn in den Städ­ten leben auch vie­le alte Menschen.

    Was heißt schon „ober­fläch­lich“? Das ist die Zusam­men­fas­sung einer Stu­die. Lies die. Die geht tiefer.

  10. Avatar von Christian Förster
    Christian Förster

    Ich hat­te die Stu­die ange­ris­sen, sie bezieht sich expli­zit auf die USA. Einer mei­ner Kri­tik­punk­te sagt ja gera­de aus das die Ent­wick­lun­gen in Deutsch­land, Öster­reich und den USA gar nicht so gleich­för­mig sind…

    „Fakt ist, dass Städ­te wesent­lich pro­gres­si­ver wäh­len als das Land.“
    Unwidersprochen.
    „Allein mit der Alters­struk­tur kann man das nicht erklä­ren, denn in den Städ­ten leben auch vie­le alte Menschen.“
    Ich lie­be das Wort „vie­le“. Es sagt irgend­wie alles und gleich­zei­tig nichts. Wenn 20% der Arbeit­neh­mer einer Fir­ma krank­heits­be­dingt aus­fal­len dann sind 20% vie­le, wenn 20% der Wahl­be­rech­tig­ten zur Wahl­ur­ne schrei­ten sind 20% wenig. 50 Per­so­nen sind vie­le, aber 50 von 100000 sind wenige.
    Du schreibst in der Stadt leben auch vie­le alte Men­schen – das ist unwi­der­spro­chen. Aber halt auch vie­le Jugend­li­che und junge/​erwerbstätige Erwach­se­ne. Dadurch rela­ti­viert sich der Anteil der älte­ren Mitmenschen.

    Die Alters­struk­tur als ein­zi­ges Merk­mal hier hin­zu­zu­zie­hen wäre letzt­lich auch pla­ka­tiv. Das die­se gekipp­te Alters­struk­tur aller­dings kom­plett und kon­se­quent igno­riert wird ist fahrlässig.

  11. […] was ist, wenn Du irgend­wo wohnst, wo es gar nicht so vie­le Mög­lich­kei­ten gibt? Bist Du dann zurück­ge­blie­ben und dar­an gescheitert, […]

  12. […] etwas damit zu tun, dass es wenig gute Arbeit in den Appa­la­chen gibt. Die erfolg­rei­chen Men­schen zie­hen weg, statt vor Ort etwas auf­zu­bau­en. Wer zurück bleibt, hat das Gefühl, dass egal ist, was er macht, […]

  13. […] USA und in Frank­reich. Über die Gewin­ner und die Ver­lie­rer in der Leis­tungs­ge­sell­schaft. Über den Gegen­satz von Stadt und Land. Über sinn­lo­se Arbeit und dar­über, wie wert­voll es für Unter­neh­men sein kann, die Mitarbeiter […]

  14. […] Arti­kel im Blog. Die bei­den Regio­nen sind nicht nur bezo­gen auf Infra­struk­tur unter­schied­lich, Land gegen Stadt. Es ist Zeit, die Anti-Micro­soft-Hal­tung abzu­le­gen – wenn Linus das sagt. Fakt ist, dass sich mit […]

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