Wordpress

Software verändert sich. Sprache auch.

Kommentare

  1. Avatar von Vlad

    Hal­lo Steffen,
    sich nur auf Ana­tol Ste­fa­no­witsch zu beru­fen ist ein biss­chen zu ein­sei­tig. In dem von dir ver­link­ten Arti­kel habe ich auf ein paar Gegen­stim­men ver­linkt und hier ein wei­te­res State­ment eines ande­ren Sprachforschers:
    Gram­ma­ti­sches Geschlecht ≠ bio­lo­gi­sches Geschlecht:
    „Das Genus in den indo­eu­ro­päi­schen Spra­chen ist ent­stan­den durch Zwei­tei­lung in Bezeich­nun­gen für Beleb­tes (spä­ter Mas­ku­li­num) und Unbe­leb­tes (spä­ter Neu­trum). Das Femi­ni­num kam als drit­tes Genus hin­zu und spe­zia­li­sier­te sich auf Kol­lek­ti­va und Abs­trak­ta. Mit dem natür­li­chen Geschlecht weib­lich hat­te es nichts zu tun, und dabei ist es bis heu­te im Wesent­li­chen geblieben.“ 
    Quel­le: http://www.sueddeutsche.de/kultur/essay-das-missbrauchte-geschlecht‑1.3402438
    „Ja, die Vor­stel­lung, dass Ungleich­be­hand­lung abge­schafft gehört, ist eine Ideo­lo­gie: Ihre Anhänger*innen wol­len, dass Men­schen aller Geschlech­ter-Iden­ti­tä­ten die glei­chen Rech­te haben.“
    Net­ter rhe­to­ri­scher Trick, weil jeder der ande­rer Mei­nung ist, ist dann auto­ma­tisch gegen glei­che Rech­te für alle.
    Mit dem sog. Gen­der-Main­strea­ming wird man imho kei­ne Ungleich­hei­ten abschaf­fen son­dern nur neue schaf­fen. Pro­ble­me gibt es bei Lese­ge­rä­ten, bei Men­schen mit Lese­schwä­chen und vor allem bei Men­schen, denen deut­sche Spra­che nicht die Mut­ter­spra­che ist. Also bei Bevöl­ke­rungs­schich­ten, die es eh schon sehr schwer haben.
    Wenn man Ungleich­hei­ten abschaf­fen möch­te, dann erle­digt man dies mit kon­kre­ten Maß­nah­men vor Ort: z.B. in dem man sei­nen Söh­nen und Töch­tern als Vor­bild dient… etwas was ich tag­täg­lich zusam­men mit mei­ner Frau unse­ren Kin­dern vorlebe.
    „Sind Män­ner, die etwas tun tat­säch­lich die bes­te Meta­pher, um zu erklä­ren, was Tei­le von Word­Press tun?“
    Ich weiß jetzt nicht ob das auf mich und mei­nen Text abzielt, aber falls ja, die­ser Text ist eine gemein­sa­me Arbeit von mei­ner Frau und mir. 😉
    Grüße

  2. Avatar von Steffen Voß

    Hej, dan­ke für die flot­te Antwort!
    bei der Fra­ge nach dem gram­ma­ti­ka­li­schen Geschlecht bist Du in einer ande­ren Dis­kus­si­on. Es geht nicht dar­um, ob es „der Benut­zer“ oder „die Benut­zer“ oder „das Benut­zer“ heißt. Es geht dar­um, dass „Benut­zer“ männ­li­che Per­so­nen bezeich­net und „Benut­ze­rin“ weibliche.
    Wenn man nur von „Benut­zern“ spricht, sind nur die männ­li­chen Per­so­nen expli­zit genannt. Über das Kon­strukt des gene­ri­schen Mas­ku­li­nums sol­len impli­zit Frau­en mit­ge­meint sein. Der Begriff schließt sie aber expli­zit aus, weil es einen weib­li­chen gibt.
    Ich fin­de die Lösung mit „Pro­fil“ statt „Benut­zer“ ziem­lich schlau, denn genau­ge­nom­men wer­den ja gar nicht die Benut­ze­rin­nen und Benut­zer ver­wal­tet, son­dern deren Profile.
    Glau­be mir: Ich bin auch kein Freund davon, die­se Sache auf die Spit­ze zu trei­ben, denn soweit gebe ich Dir recht: Word­Press ist nicht der Platz um in die­ser Sache ein Zei­chen zu set­zen. Dafür leben zu vie­le Men­schen davon, Word­Press auch an Leu­te zu ver­kau­fen, die mit so einem Exem­pel nichts anfan­gen können.
    Ich glau­be aber, dass es oft klu­ge Lösun­gen geben kann, die Word­Press tat­säch­lich für alle bes­ser benutz­ba­rer machen kön­nen – und gleich­zei­tig müs­sen sich Frau­en nicht mehr mit­ge­meint fühlen.

  3. Avatar von Vlad

    Hal­lo Steffen,
    dan­ke für dei­ne schnel­le Antwort:
    „Wenn man nur von „Benut­zern“ spricht, sind nur die männ­li­chen Per­so­nen ex­pli­zit ge­nannt. Über das Kon­strukt des ge­ne­ri­schen Mas­ku­li­nums sol­len im­pli­zit Frau­en mit­ge­meint sein. Der Begriff schließt sie aber ex­pli­zit aus, weil es ei­nen weib­li­chen gibt.“
    Wenn ich mir das von dir durch­le­se, dann weiß ich nicht ob du den Text des Sprach­for­schers gele­sen hast. Genau dem wider­spricht er, was du behaup­test. Das bio­lo­gi­sche Geschlecht hat mit dem gram­ma­ti­schen Geschlecht nichts zu tun. Und damit ist die­ser Sprach­for­scher nicht allein.
    Denn sonst wären ja „die Män­ner“ (Mehr­zahl) auch alle auf ein­mal weib­lich. Die Gabel wäre dann eine Frau und der Stuhl ein Mann. Das ergibt kei­nen Sinn.
    „Ich glau­be aber, dass es oft klu­ge Lösun­gen ge­ben kann, die Word­Press tat­säch­li­ch für al­le bes­ser be­nutz­ba­rer ma­chen können“
    Gibt es Unter­su­chun­gen, die bele­gen, dass Nut­zer WP nicht bedie­nen kön­nen oder konn­ten, weil wo jetzt „Pro­fil“ steht vor­her „Benut­zer“ stand? Gibt es evtl Unter­su­chun­gen, die bele­gen, dass es jetzt bes­ser klappt? Was darf ich mir unter „klu­ge Lösun­gen“ vorstellen?
    Vie­le Grüße

  4. Avatar von Steffen Voß

    Spra­che ist gesell­schaft­li­che Kon­ven­ti­on. Ent­spre­chend ist es eine Sache, was die Lin­gu­is­tik dar­über sagt wie gram­ma­ti­ka­li­sches und natür­li­ches Geschlecht zusam­men hän­gen. Eine ande­re Sache ist, wie Men­schen heut­zu­ta­ge sprechen.
    Es gibt vie­le Men­schen, die der Mei­nung sind, dass ein Bäcker kei­ne Bäcke­rin ist. Und es gibt vie­le Men­schen, die der Mei­nung sind, dass es Rol­len­bil­der prägt, wenn wir von Ärz­ten und von Schwes­tern spre­chen. Da kannst Du auch noch 10 Stu­di­en von Lin­gu­is­ten her­aus­su­chen, die nach­wei­sen wol­len, dass die­se Men­schen falsch empfinden.
    Ein Groß­teil unse­rer Sprach­ent­wick­lung statt­ge­fun­den hat in Gesell­schaf­ten, in denen Män­ner gemacht haben und Frau­en Bei­werk waren. Inso­fern haben die Stu­di­en sogar recht. Mit dem „Bäcker“ waren auch die raren Fäl­le gemeint, in denen Frau­en die­sen Beruf aus­ge­übt haben. Der Maß­stab war aber der Mann.
    An die­sem Punkt kann man sich fra­gen, ob sich nicht auch Spra­che ver­än­dern soll­te, wenn sich Gesell­schaft ver­än­dert. Wenn Frau­en heu­te gesell­schaft­lich voll aner­kannt admi­nis­trie­ren, schrei­ben, redi­gie­ren – war­um soll­ten Word­Press dann noch wei­ter sind sagen: „Män­ner admi­nis­te­ren, schrei­ben, redi­gie­ren und Frau­en manch­mal auch.“
    Vor allem, wenn es sich so ein­fach lösen lässt wie „Benut­zer­de­fi­nier­ten Fel­der“ in „Eige­ne Fel­der“ umzubenennen.
    Ich weiß nicht, wie groß der Frau­en­an­teil in der Word­Press-Com­mu­ni­ty ist – wie vie­le Frau­en am Core arbei­ten, wie vie­le Frau­en auf Word­Camps spre­chen. Mei­ne Erfah­rung aus ande­ren Open Source Pro­jek­ten ist: Ver­mut­lich nicht 50%.
    Wenn wir aber der Mei­nung sind, dass Frau­en das natür­lich könn­ten, kann man sich ja fra­gen wel­che Fak­to­ren dabei eine Rol­le spie­len. Die Sprach­da­tei­en wer­den am Ende sicher nicht die größ­te Rol­le dabei spie­len. Aber war­um nicht?
    Ich ver­steh die­ses enga­gier­ten Wider­stand nicht gegen Ände­run­gen, die einen Bruch­teil des Backends betref­fen. Neu­lin­gen wer­den die meis­ten davon über­haupt nicht auf­fal­len. Wenn Word­Press „Plug­ins“ in „Apps“ umbe­nen­nen wür­de, wäre der Wider­stand ver­mut­lich ähn­lich groß und ich ver­steh nicht, war­um sol­che Ver­än­de­run­gen so bedroh­lich emp­fun­den werden.

  5. Avatar von Anon
    Anon

    String­in­tel­li­genz macht genau­so wie ande­re halb­ga­re Ver­su­che an der Spra­che Rum­zu­dok­tern den Feh­ler, dass es die Bedeu­tung ent­stellt. Ein Benut­zer ist halt was ande­res als ein Benut­zen­der und eben­so was ande­res als ein Profil.

  6. Avatar von seben
    seben

    Wer sich und sein Leben unbe­dingt durch­ge­n­dern will, soll sich das ent­spre­chen­de Plug­in laden und bit­te die All­ge­mein­heit mit dem Rotz in Ruhe lassen.

  7. Avatar von Caspar Hübinger

    (Hin­ter­grund die­ses Kom­men­tars: Ich bin der Autor des bespro­che­nen WordPress-Plugins.)
    „Das Femi­ni­num kam als drit­tes Genus hin­zu und spe­zia­li­sier­te si­ch auf Kol­lek­ti­va und Abs­trak­ta. Mit dem na­tür­li­chen Geschlecht weib­li­ch hat­te es nichts zu tun, und da­bei ist es bis heu­te im Wesent­li­chen geblieben.“
    … sagt Peter Eisen­berg, ein Sprach­wis­sen­schaft­ler und Duden-Autor. Das ist im Wesent­li­chen eine sprach­his­to­ri­sche Aus­sa­ge, und wen die­ser Aspekt beson­ders fas­zi­niert, wird Freu­de an einer Unter­su­chung von Ursu­la Dole­schal im glei­chen Kon­text haben.[1]
    Den Stand psy­cho­lin­gu­is­ti­scher For­schung, bei der es u.a. um die Wahr­neh­mung von Spra­che durch Indi­vi­du­en geht, die nicht alle­samt den aka­de­mi­schen Bil­dungs­ho­ri­zont eines Ger­ma­nis­ten haben, streift Eisen­berg mit sei­nem Arti­kel in der Süd­deut­schen nicht einmal.
    Stand psy­cho­lin­gu­is­ti­scher For­schung ist es, dass das gene­ri­sche Mas­ku­li­num in Bezug auf mensch­li­che Wahr­neh­mung eben nicht „gene­risch“ funk­tio­niert, son­dern die Ent­schei­dung des „Gemeint-seins“ der wahr­neh­men­den Per­son überlässt.
    Im Kon­text des user expe­ri­ence design in der Soft­ware-Ent­wick­lung ergibt sich dar­aus eine nicht ganz tri­via­le Fra­ge­stel­lung, und an die­ser Stel­le hakt das Inter­es­se hin­ter dem Word­Press-Plug­ins ein. Es betrach­tet gen­der-neu­tra­le bzw. gen­der-sen­si­ti­ve Spra­che als als Mit­tel um Zweck der Ver­bes­se­rung von user expe­ri­ence. Idea­ler­wei­se geht es dar­um, die laten­te Fra­ge des Geschlechts aus der Spra­che im user inter­face zu eli­mi­nie­ren, um Ablen­kung und cogni­ti­ve load zu redu­zie­ren. Wo die Eli­mi­nie­rung prak­tisch schlecht mög­lich ist, soll geschlech­ter-gerecht for­mu­liert werden.
    Kurz: Das Plug­in ver­steht sich als UX-Expe­ri­ment. Es setzt Bemü­hun­gen, die im eng­li­schen Word­Press Core begon­nen haben[2][3], in den loka­li­sier­ten Kon­text fort. Grund­sätz­lich geht es um Ver­ein­fa­chung und leich­te­res Ver­ständ­nis des user inter­face. Gen­der-bezo­ge­ne sprach­li­che Anpas­sun­gen sind ein Teil davon.
    [1]http://www.linguistik-online.de/11_02/doleschal.html
    [2]https://core.trac.wordpress.org/changeset/30089
    [3]https://core.trac.wordpress.org/ticket/36702

  8. Avatar von Stefan Kremer

    Vor (fast) 10 Jah­ren hiess Next­cloud noch own­Cloud und »Modul« hieß dort schon immer »App«. Alle, die schon immer mit own­Cloud gear­bei­tet haben, es immer noch tun und nicht auf die nex­te Sau set­zen, die gera­de durch’s Dorf getrie­ben wird, ver­ste­hen das ;-).
    Ansons­ten bin ich ein gro­ßer Freund von Cas­pars Bemü­hun­gen die Welt ein klei­nes biss­chen bes­ser, weil gerech­ter zu machen.

  9. Avatar von Das Fräulein E.
    Das Fräulein E.

    Men­schin­nen und Men­schen pro­gram­mier­ten, so das Kin­din­nen und Kin­der spie­lend ler­nen können. 

    Das Genus (gram­ma­ti­sche Geschlecht) hat nur sehr sel­ten etwas mit dem Sexus (bio­lo­gi­sches Geschlecht) zu tun. 🙂
    Die Men­übezeich­nung ist in Word­Press user und nicht pro­fi­le. Aber ich fin­de die Umben­neng gut und zum Bereich Pro­fil könn­te man Pro­fil bear­bei­ten sagen.
    Benut­zer­de­fi­nier­te Fel­der in eige­ne Fel­de umzu­be­nen­nen, ist an sich auch nicht schlecht, da das Wort sehr sper­rig ist. Die Ori­gi­nal­be­zeich­nung Com­mon Fields gefällt mir noch bes­ser. Man hat ja auch Cus­to­mi­zer wie­der umbe­nannt. Cus­tom Post Type wird auch immer geläufiger.
    Zudem möch­te ich noch beto­nen und auch Dan­ke sagen, dass die Arbeit der frei­wil­li­gen Über­setz­ter eine groß­ar­tig ist. 🙂

  10. Avatar von Bego Mario Garde

    „Soft­ware ändert sich. Spra­che auch“ – was für eine schö­ne und gelun­ge­ne Ein­lei­tung für die­sen Bei­trag. Dan­ke, dass hier auch mal jemand die Per­spek­ti­ve der Über­set­zer ein­ge­nom­men hat, die stän­dig vor der Her­aus­for­de­rung ste­hen, für eng­li­sche, oft fach­spe­zi­fi­sche Tex­te das pas­sen­de deutsch­spra­chi­ge Gegen­stück zu fin­den. Den Über­set­zern ist das bis­her mit viel Lie­be zum Detail und vie­len (aus mei­ner Erfah­rung nicht immer ganz ein­fa­chen) Dis­kus­sio­nen sehr gut gelun­gen. Vom Ergeb­nis pro­fi­tie­ren wir alle.
    Die Com­mu­ni­ty des Open­So­ur­ce-Pro­jekts Word­Press hat sich immer dafür stark gemacht, dass nie­mand (u.a.) wegen Her­kunft, Reli­gi­on oder auch Geschlecht dis­kri­mi­niert wird. Der Trans­la­ti­on Style Gui­de, das lan­ge vor der Dis­kus­si­on um das Plug­in „String­in­tel­li­genz“ gemein­schaft­lich erar­bei­te­te Rah­men­werk für Word­Press-Über­set­zer, schreibt ver­bind­lich vor, dass alle Über­set­zer eine „sprach­li­che Gleich­be­hand­lung von Frau­en und Män­nern anzu­stre­ben“. Der Style Gui­de weist aber auch dar­auf hin, dass es häu­fig kei­ne „prak­ti­ka­blen, glei­cher­ma­ßen ver­ständ­li­chen und sti­lis­tisch anspre­chen­der Alter­na­ti­ven“ gibt. Hier hilft das Plug­in „String­in­tel­li­genz“, sol­che Alter­na­ti­ven zu fin­den und auf ihre Prak­ti­ka­bi­li­tät zu prü­fen: „Passt das Wort da über­haupt hin? Wel­che Aus­wir­kun­gen hat das? Ist das genau­so verständlich? …“
    Wäh­rend jeder im Über­set­zungs-Team, der eine Über­set­zung frei­gibt, auch eine Ent­schei­dung trifft, wur­den nach mei­ner Erfah­rung gewich­ti­ge Ent­schei­dun­gen immer gemein­schaft­lich im Team dis­ku­tiert. Das Ziel aller Über­set­zer ist nach wie vor, Word­Press für die Gemein­schaft aller Word­Press-Nut­zer und ‑Nut­ze­rin­nen opti­mal zu machen. Manch­mal, das zeigt die­se Dis­kus­si­on, ist das schwie­rig. Ent­schei­den kann aber nur, wer auch an der Dis­kus­si­on teil­nimmt. Wer sich nicht betei­ligt, gleich­zei­tig aber von unde­mo­kra­ti­schen, will­kür­li­chen Allein­gän­gen Ein­zel­ner fabu­liert, hat – par­don – kei­ne Ahnung, wovon er/​sie spricht. Von eini­gen, die sehr laut­stark Vor­wür­fe geäu­ßert haben hät­te ich mir gewünscht, dass sie Absich­ten erst ein­mal hin­ter­fragt und dann an einer gemein­schaft­li­chen, kon­struk­ti­ven Dis­kus­si­on teil­ge­nom­men hätten.

    „Wer si­ch und sein Leben un­be­dingt durch­gen­dern will, soll si­ch das ent­spre­chen­de Plug­in la­den und bit­te die All­ge­mein­heit mit dem Rotz in Ruhe lassen.“

    Die­sem Kom­men­tar möch­te ich ganz hef­tig wider­spre­chen. Es geht nicht um die Durch­set­zung indi­vi­du­el­ler Ideo­lo­gien, son­dern dar­um, wie die Vor­ga­ben der Com­mu­ni­ty (s.o.) umge­setzt wer­den kön­nen. Statt eines andau­ern­den Bas­hing soll­ten wir denen dank­bar sein, die mutig sprach­li­che Alter­na­ti­ven mit dem Plug­in „String­in­tel­li­genz“ auf­ge­zeigt haben. Wir kön­nen ger­ne dis­ku­tie­ren, ob die­se Alter­na­ti­ven alle gut sind. Nichts zu tun und „die All­ge­mein­heit mit dem Rotz in Ruhe las­sen“ wäre der fal­sche Weg.
    „Soft­ware ändert sich. Spra­che auch.“ – Eben.

  11. Avatar von Bego Mario Garde

    @Vlad

    Gibt es Unter­su­chun­gen, die be­le­gen, dass Nut­zer WP nicht be­die­nen kön­nen oder konn­ten, weil wo jetzt „Pro­fil“ steht vor­her „Benut­zer“ stand?

    Rosa Loui­se Parks wur­de laut Wiki­pe­dia „am 1. Dezem­ber 1955 in Mont­go­me­ry, Ala­ba­ma ver­haf­tet, weil sie sich wei­ger­te, ihren Sitz­platz im Bus für einen wei­ßen Fahr­gast zu räu­men.“ Gab es eine Unter­su­chung, die belegt, dass sie mit einem Steh­platz nicht ans Ziel gekom­men wäre? Konn­te sie etwa nicht in dem Bus mit­fah­ren, in dem Sit­ze für Wei­ße reser­viert waren?
    Rosa Loui­se Parks fühl­te sich dis­kri­mi­niert und emp­fand es als unge­recht, dass sie ihren Sitz­platz an einen Wei­ßen abge­ben soll­te. In der Word­Press-Com­mu­ni­ty haben sich Frau­en geäu­ßert, die sich durch Tei­le der Über­set­zung dis­kri­mi­niert füh­len. Word­Press mag für die­se Frau­en genau­so funk­tio­nie­ren wie für alle ande­ren Nut­zer, trotz­dem bleibt die Über­set­zung für sie diskriminierend.

  12. Avatar von Johannes
    Johannes

    Das gan­ze *in ist mei­ner Mei­nung nach sexis­tisch. Ein Leh­rer ist ein Leh­rer egal ob man oder Frau. Genau­so kann ein Benut­zer männ­lich oder weib­lich sein. Was hier getrie­ben wird ist das Gegen­teil von Gleich­be­rech­ti­gung näm­lich Spaltung.
    Und wer Modu­le nicht ver­steht dem hel­fen auch kei­ne Apps son­dern der benö­tigt Grundbildung.
    Arme deut­sche Sprache.

  13. Avatar von abbc
    abbc

    Dan­ke Johannes!
    Genau das den­ke ich auch. Voll­kom­men richtig.

  14. Avatar von Bego Mario Garde

    Arme deut­sche Spra­che? Ich freue mich, dass ich mich auf Deutsch sehr prä­zi­se aus­drü­cken kann. Der Titel Büro­kauf­mann bezeich­net zum Bei­spiel einen Beruf, der von einer männ­li­chen Fach­kraft aus­ge­führt wird; für die weib­li­che Fach­kraft gibt es den Titel Büro­kauf­frau. Wür­de eine Soft­ware, die für Büro­an­ge­stell­te ent­wi­ckelt wur­de, nur Anwei­sun­gen ent­hal­ten, wie der Büro­kauf­mann das Pro­gramm nut­zen kann, wür­den sich Anwen­de­rin­nen zu Recht dis­kri­mi­niert füh­len. Dabei wäre es nicht ein­mal schwie­rig, eine Gleich­be­hand­lung zu errei­chen, z.B. durch ver­wen­dung des Begriffs „Büro­kauf­leu­te“.
    Frau­en wer­den in Deutsch­land benach­tei­ligt. Das ist kei­ne Ideo­lo­gie, die irgend­wel­che Spin­ner ver­brei­ten wol­len, son­dern eine mess- und fest­stell­ba­re Tat­sa­che. Die Bun­des­re­gie­rung hat gera­de fest­ge­hal­ten, dass Frau­en über­all in Euro­pa weni­ger ver­die­nen als Män­ner. In Deutsch­land liegt der Unter­schied bei 21%. (Quel­le: BMFSFJ) Wen wun­dert es da, dass Frau­en sen­si­bel dar­auf ach­ten, ob sie ange­spro­chen oder nur „mit­ge­meint“ sind? Mehr Sen­si­bi­li­tät für eine Gleich­be­hand­lung ein­zu­for­dern, hat nichts mit Ideo­lo­gie zu tun.
    Bei der gan­zen Dis­kus­si­on geht es nicht um Inhal­te von Blog­bei­trä­gen und ‑Sei­ten. Es geht dar­um wie die Über­set­zun­gen der Menüs im Word­Press-Backend mög­lichst gerecht (und damit geschlechts­neu­tral) sein kann. Das Plug­in „String­in­tel­li­genz“ soll­te denen, die sich an der Über­set­zung betei­li­gen, zei­gen, wie sich Über­set­zungs-Vari­an­ten aus­wir­ken. Dabei ist schon sehr früh her­aus­ge­kom­men, dass die Ver­wen­dung eines Trenn-Zei­chens (z.B. in Benutzer*innen) nicht bar­rie­re­frei wäre, weil Screen­rea­der das Stern­chen mit vor­le­sen und damit den Begriff unles­bar machen. Wer sich immer noch dar­über aus­kotzt, dass „das gan­ze *in […s]ei­ner Mei­nung nach se­xis­ti­sch“ sei, hat wahr­schein­lich die Dis­kus­sio­nen nur zum Teil ver­folgt, meint aber, jetzt mit­re­den zu müssen.
    Word­Press ist Open Source. Wer etwas bewir­ken möch­te, kann sich aktiv betei­li­gen und an der Über­set­zung teil­neh­men. Das ist aller­dings Arbeit und setzt ein Grund­ver­ständ­nis der deut­schen Spra­che vor­aus. Von denen, die das Plug­in „String­in­tel­li­genz“ als „Ideo­lo­gie“ bezeich­nen und sich rege (und am liebs­ten anonym) an der Dis­kus­si­on betei­li­gen, hat sich bis­her nach mei­nem Wis­sen nur ein ein­zi­ger Anwen­der für einen sehr über­schau­ba­ren Zeit­raum an der Über­set­zung eini­ger weni­ger Zei­chen­ket­ten beteiligt.

  15. Avatar von Drop
    Drop

    Es sind immer­wie­der die­sel­ben weni­gen Per­so­nen, die hier das String­in­tel­li­genz-Plug­in pro­mo­ten und die Über­set­zun­gen des Plug­ins am liebs­ten direkt im Word­Press-Core hät­ten. Gegen die Ver­wen­dung eines Plug­ins hat eigent­lich nie­mand etwas. Gewehrt wird sich nur gegen die dik­ta­to­ri­sche Art, wie die Gen­de­run­gen den Nut­zern aufs Auge gedrückt wer­den sol­len. Näm­lich „hin­ten­rum“ und/​oder mit Zwang. Und ger­ne auch durch das Löschen nega­ti­ver Bewer­tun­gen. Gell Herr Hübinger?
    Lie­ße man den Men­schen die Freie Wahl wür­de man recht schnell fest­stel­len, dass Word­Press-Nut­zer ande­re, eher tech­ni­sche Sor­gen haben. Man betrach­te dazu ein­fach mal die Down­load-Sta­tis­ti­ken der popu­lärs­ten Plug­ins mit den Sta­tis­ti­ken des Stringintelligenz-Plugins.
    Man wür­de auch erken­nen, dass die Über­schrift die­ses Arti­kels („Soft­ware ver­än­dert sich. Spra­che auch.“) eine recht ein­sei­ti­ge Dar­stel­lung ist. Zusam­men mit dem Arti­kel­in­halt wird ja gera­de­zu so getan als wol­le man die Spra­che in der deut­schen Word­Press-Gui ledig­lich dem gän­gi­gen aktu­el­len Sprach­ge­brauch anpas­sen. Das Gegen­teil ist aber der Fall. Man will hier, so mei­ne Inter­pre­ta­ti­on, die Men­schen erzie­hen und ihnen eine Spra­che auf­drän­gen, die sie so nicht ver­wen­den und/​oder ver­ste­hen. Anbei ein Aus­zug aus dem Wiki­pe­dia­ar­ti­kel zu „Ideo­lo­gie“. Der zitier­te Part trifft mei­ner Mei­nung nach auf die Pro­mo­ter der Sprach­ge­n­de­rung in Word­Press voll­auf zu, Quel­le: https://de.wikipedia.org/wiki/Ideologie :
    Ideo­lo­gie: Kri­ti­scher Rationalismus
    In sei­nem Werk Die offe­ne Gesell­schaft und ihre Fein­de kri­ti­siert Karl R. Pop­per den tota­li­tä­ren Cha­rak­ter bestimm­ter Ideo­lo­gien, ins­be­son­de­re des Natio­nal­so­zia­lis­mus und des Stalinismus.
    Tota­li­tä­re poli­ti­sche Ideo­lo­gien mit umfas­sen­dem Wahr­heits­an­spruch wei­sen oft­mals Ele­men­te von Mythen­bil­dung, Geschichts­klit­te­rung, Wahr­heits­ver­leug­nung und Dis­kri­mi­nie­rung kon­kur­rie­ren­der Vor­stel­lun­gen auf. Nach den Erfah­run­gen mit dem Natio­nal­so­zia­lis­mus und dem Zusam­men­bruch des real exis­tie­ren­den Sozia­lis­mus ist die Skep­sis gegen­über umfas­sen­den und mit Heils­ver­spre­chun­gen durch­setz­ten Theo­rien­ge­bäu­den gewach­sen, ins­be­son­de­re wenn sie mit Hand­lungs­auf­for­de­run­gen oder mit der Unter­drü­ckung abwei­chen­der Ideen ver­bun­den sind. Ideo­lo­gie­kri­tik im Sin­ne von Karl Pop­per umfasst dabei ins­be­son­de­re die Ana­ly­se fol­gen­der Punkte:
    – Dog­ma­ti­sches Behaup­ten abso­lu­ter Wahrheiten
    – Ten­denz zur Immu­ni­sie­rung gegen Kritik
    – Vor­han­den­sein von Verschwörungstheorien
    – uto­pi­sche Harmonieideale
    – die Behaup­tung von Wert­ur­tei­len als Tatsachen.
    Ich bin ganz klar für das kor­rek­te Über­set­zen aus dem eng­li­schen Ori­gi­nal. Dort wo auf Personen/​Personengruppen und deren Ablei­tun­gen (z.B. Berufs­be­zeich­nun­gen) Bezug genom­men wird, soll­te man (wo es tech­nisch mög­lich ist, zB. Im Fließ­text von Tuto­ri­als und Anlei­tun­gen) prag­ma­ti­sche und pas­sen­de Über­set­zun­gen wäh­len. Idea­ler­wei­se – wo mög­lich – durch erwäh­nen „bei­der“ Geschlech­ter („Pro­gram­mie­rer oder Pro­gram­mie­re­rin“). Abso­lut dage­gen bin ich beim Ver­such, alle Wör­ter, die auf „er“ enden zu gen­dern, weil die­se Wort­endung zu „männ­lich“ klingt. So wur­de in einer Ver­si­on des Plug­ins für den Begriff „Web­hos­ter“ vor­ge­schla­gen, das Wort nach „Web­hos­ting“ zu gen­dern. Absurd.

    1. Avatar von Steffen Voß

      Man wür­de auch er­ken­nen, dass die Über­schrift die­ses Arti­kels („Soft­ware ver­än­dert si­ch. Spra­che auch.“) ei­ne recht ein­sei­ti­ge Dar­stel­lung ist. Zusam­men mit dem Arti­kel­in­halt wird ja ge­ra­de­zu so ge­tan als wol­le man die Spra­che in der deut­schen Word­Press-Gui le­dig­li­ch dem gän­gi­gen ak­tu­el­len Sprach­ge­brauch anpassen. 

      Wer Soft­ware ent­wi­ckelt, passt sie nicht nur dem aktu­el­len Stand der Tech­nik an. Das machen Administrator.innen. Die ver­wal­ten. Ent­wi­ckeln heißt vor­wärts gehen. In die­sem Fall ist das offen­bar zu schnell für eini­ge Menschen.

  16. Avatar von Bego Mario Garde

    Gewehrt wird si­ch nur ge­gen die dik­ta­to­ri­sche Art, wie die Gen­de­run­gen den Nut­zern aufs Auge ge­drückt wer­den sol­len. Näm­lich „hin­ten­rum“ und/​oder mit Zwang. 

    Wer ist dik­ta­to­risch? Über­set­zer, die sich letzt­end­lich für eine Ver­si­on ent­schei­den müs­sen und das bei gra­vie­ren­de­ren Ände­run­gen per Slack im Über­set­zungs-Team abstimmen?
    Was soll „hin­ten­rum“ und/​oder mit Zwang … aufs Auge gedrückt wer­den? In der Key­note eines Word­Camps das The­ma vor­zu­stel­len und sich anschlie­ßend Dis­kus­sio­nen zu stel­len ist genau das Gegen­teil von „hin­ten­rum“. Es wird auch nie­mand zu irgend­was gezwun­gen – oder muss­test du das Plug­in „String­in­tel­li­genz“ instal­lie­ren? Und was wur­de dir „aufs Auge gedrückt“? Die kos­ten­lo­se Soft­ware Word­Press, die du nach Belie­ben benut­zen und nach dei­nen eige­nen Wün­schen anpas­sen kannst? Oder die kos­ten­los mit­ge­lie­fer­te deutsch­spra­chi­ge Über­set­zung, die du auch nach Belie­ben aus­tau­schen kannst?
    Cas­par hat auch kei­ne nega­ti­ven Bewer­tun­gen gelöscht, auch wenn der Kom­men­tar das suggeriert.

    Lie­ße man den Men­schen die Freie Wahl wür­de man recht schnell fest­stel­len, dass Word­Press-Nut­zer an­de­re, eher tech­ni­sche Sor­gen haben. 

    Stimmt. Des­halb wird auch aktiv an Lösun­gen gear­bei­tet. Das Ergeb­nis mag nicht jeden zufrie­den­stel­len, aber inter­es­san­ter­wei­se mel­den sich vor allem die laut­stark in Blog-Kom­men­ta­ren zu Wort, die sich ansons­ten in kei­ner Form an der Wei­ter­ent­wick­lung betei­li­gen. Mit wel­cher Erwar­tungs­hal­tung bekla­gen eigent­lich Nut­zer Feh­ler in Open Source-Anwen­dun­gen und dro­hen damit, künf­tig eine ande­re Soft­ware zu nut­zen? Sol­len Ent­wick­ler, die ihr Plug­in oder The­me kos­ten­los anbie­ten, in Ehr­furcht erstar­ren? Ganz abge­se­hen davon – was hat das mit der Über­set­zung zu tun? Soll die Über­set­zung ab sofort ein­ge­stellt wer­den, weil ande­re Din­ge auch wich­tig sind?

    Man be­trach­te da­zu ein­fach mal die Down­load-Sta­tis­ti­ken der po­pu­lärs­ten Plug­ins mit den Sta­tis­ti­ken des Stringintelligenz-Plugins. 

    Du ver­stehst offen­sicht­lich den Sinn des Plug­ins „String­in­tel­li­genz“ nicht. Das Plug­in soll­te ledig­lich akti­ven Über­set­zern Sprach-Alter­na­ti­ven demons­trie­ren. Down­load-Sta­tis­ti­ken spie­len hier über­haupt kei­ne Rol­le. Lies dir doch bit­te noch­mal den Bei­trag des Über­set­zer-Teams zu die­sem Plug­in durch.

    Zusam­men mit dem Arti­kel­in­halt wird ja ge­ra­de­zu so ge­tan als wol­le man die Spra­che in der deut­schen Word­Press-Gui le­dig­li­ch dem gän­gi­gen ak­tu­el­len Sprach­ge­brauch anpassen.

    Genau dar­um geht es. Fast hät­test du es verstanden.

  17. Avatar von Caspar Hübinger

    @Drop Rich­tig­stel­lung: Ich habe kei­ne tech­ni­sche Berech­ti­gun­gen, Reviews zu löschen. Ich habe im Ein­zel­fall Foren­mo­de­ra­to­ren gebe­ten, einen Review zu über­prü­fen. Aber sicher, ansons­ten bin ich das Böse und hege die Absicht, Ihnen Word­Press so kaputt wie mög­lich zu machen. Freut mich, dass wir das klä­ren konn­ten. Und nun hof­fent­lich zurück zu Kom­men­ta­ren, die sich mit dem Arti­kel wei­ter oben aus­ein­an­der setzen.

  18. Avatar von Drop
    Drop

    @Hübinger Wie Sie das ver­klau­su­lie­ren, ist mir rela­tiv egal. Im Ergeb­nis haben Sie direkt oder indi­rekt dafür gesorgt, das eine ein-Ster­ne-Bewer­tung ent­fernt wur­de. Die­se Bewer­tung kri­ti­sier­te in sach­li­chem Ton­fall die beab­sich­tig­te, ideo­lo­gisch gefärb­te Ziel­set­zung Ihres Plug­ins (das Plug­in als Vor­be­rei­tung für die Über­nah­me in den Core) und min­des­tens eine kon­kre­te Über­set­zung dar­in. Es gibt Bewer­tun­gen zu Ihrem Plug­in, die „inhalts­lee­rer“ bzw. „nichts­sa­gen­der“ sind als jene eine, auf die ich mich gedank­lich bezie­he. Da es sich aber um 5‑S­ter­ne-Bewer­tung han­delt, sind die­se nach wie vor online. Wenn Sie also ein­räu­men, dass sie „im Ein­zel­fall“ um Über­prü­fung der Reviews gebe­ten haben, muss ich fest­stel­len, dass sie dabei sehr selek­tiv vor­ge­hen und dadurch die Aus­sa­ge­kraft der Bewer­tun­gen zu Ihren Guns­ten ver­fäl­schen. An kri­ti­sche oder nega­ti­ve Bewer­tun­gen legen Sie offen­sicht­lich ande­re Maß­stä­be an, als an positive.
    Auf den Rest der Ant­wort von Herrn Hübin­ger gehe ich nicht ein, weil er dort ledig­lich einen Stroh­mann auf­baut. Wer sich mei­nen ers­ten Kom­men­tar durch­liest, wird erken­nen, dass ich mich nicht gegen sinn­vol­le Über­set­zun­gen stel­le. Viel­mehr habe ich – ähn­lich wie Herr Simo­vic – ein Pro­blem damit, wie Word­Press von Ideo­lo­gen instru­men­ta­li­siert und wie die Par­ti­ku­lar­in­ter­es­sen einer Hand­voll von Leu­ten gegen den Wil­len einer Mehr­heit durch­ge­drückt wer­den soll.

  19. Avatar von Drop
    Drop

    Herr Voss, Ent­wi­ckeln heisst sehr häu­fig auch „bewah­ren“, „Augen­maß“ und sehr genaue „Bedarfs­er­mitt­lung“ beim Kunden/​User. Und dass man auf die Nase fal­len und eine Men­ge Geld und Arbeit „ver­bren­nen“ kann, wenn man sich gegen die Com­mu­ni­ty stellt, zeigt nun aktu­ell Cano­ni­cals Ent­schei­dung, mit dem Desk­top von Unity zu Gno­me 3 zu zurück­zu­wech­seln. Und aus eige­ner Erfah­rung weiß ich, das das eine oder ande­re IT-Pro­jekt an der Hybris avan­gar­dis­ti­scher Pro­gram­mie­rer schei­ter­te, die nicht den Kunden/​Nutzer im Sinn hat­ten, son­dern stets nur den „neu­es­ten tech­ni­schen Schrei“ imple­men­tie­ren wollten.
    Einem Nut­zer­vo­tum will sich das Word­Press-Über­set­zer­team nun gera­de nicht stel­len. Das haben sie an meh­re­ren Stel­len aus­drück­lich gesagt. Und auch hier in die­sem Blog ver­sucht man, den „nor­ma­len“ Nut­zern ein Mit­spra­che­recht abzu­spre­chen, indem man ver­langt, dass nur jene sich zu dem The­ma äußern sol­len, die selbst am Über­set­zungs- bzw Ent­wick­lungs­pro­zess dabei sind. Eine ziem­lich will­kür­li­che und nach­träg­lich ein­ge­führ­te Regel­set­zung, fin­den Sie nicht auch?
    Ich bin über­zeugt, dass bei einem einem öffent­li­chen Votum sehr klar wer­den wür­de, dass es nicht nur „eini­ge“ Men­schen sind, denen die beab­sich­ti­ge Sprach­ver­än­de­run­gen „offen­bar zu schnell“ kommen.

  20. Avatar von Bego Mario Garde

    Einem Nut­zer­vo­tum will si­ch das Word­Press-Über­set­zer­team nun ge­ra­de nicht stel­len. Das ha­ben sie an meh­re­ren Stel­len aus­drück­li­ch gesagt.

    Wer hat das wo gesagt? Wenn das „an meh­re­ren Stel­len aus­drück­lich gesagt“ wur­de, soll­te sich das bele­gen lassen.

    Und auch hier in die­sem Blog ver­sucht man, den „nor­ma­len“ Nut­zern ein Mit­spra­che­recht ab­zu­spre­chen, in­dem man ver­langt, dass nur je­ne si­ch zu dem The­ma äu­ßern sol­len, die selbst am Über­set­zungs- bzw Ent­wick­lungs­pro­zess da­bei sind.

    Unfug. Alle kön­nen bei der Über­set­zung mit­wir­ken. Alles sind herz­lich ein­ge­la­den, sich mit kon­struk­ti­ven Vor­schlä­gen zu betei­li­gen. Letzt­end­lich müs­sen aber die Team-Leads des Über­set­zer-Teams für den Word­Press Core Über­set­zun­gen frei­ge­ben. Die Grund­la­ge hier­für habe ich im bereits zitier­ten Blog­bei­trag beschrieben:

    … wir alle sind jetzt auf­ge­ru­fen, als deutsch­spra­chi­ge Com­mu­ni­ty die­sen Vor­schlag zu tes­ten und wo nötig zu ver­fei­nern und abzu­run­den. Erst wenn wir zu einem für die Com­mu­ni­ty ver­träg­li­chen Ergeb­nis gekom­men sind, das für den klei­nen Blog genau­so gut funk­tio­niert wie für gro­ße aus dem Enter­pri­se-Bereich, wird der Vor­schlag von den Team-Leads der deutsch­spra­chi­gen Über­set­zer abschlie­ßend geprüft und in die Über­set­zung übernommen.

    Das ist kei­ne will­kür­li­che und auch kei­ne nach­träg­lich ein­ge­führ­te Regelsetzung.

    Ich bin über­zeugt, dass bei ei­nem ei­nem öf­fent­li­chen Votum sehr klar wer­den wür­de, dass es nicht nur „ei­ni­ge“ Men­schen sind, de­nen die be­ab­sich­ti­ge Sprach­ver­än­de­run­gen „of­fen­bar zu schnell“ kommen.

    Das mag so sein. Eben­so gibt es vie­le, die sich dafür aus­spre­chen, end­lich die Sprach­an­pas­sun­gen vor­zu­neh­men, die bereits auf dem Con­tri­bu­tor Day des Word­Camp Ham­burg 2014 ver­ein­bart wur­den. Vor­schlä­ge für eine gen­der­neu­tra­le Über­set­zung als Ideo­lo­gie abzu­tun, führt nicht zu einem kon­struk­ti­ven Dialog.

  21. Avatar von Drop
    Drop

    Wer sich über den letz­ten Stand in die­ser Dis­kus­si­on infor­mie­ren möch­te, möge sich den Bei­trag von Vla­di­mir Simo­vic durch­le­sen. (https://www.perun.net/2016/10/21/warum-es-wichtig-ist-dass-wordpress-frei-von-ideologien-bleibt/). Es lohnt sich auch, die 220 Kom­men­ta­re unter­halb sei­nes Blog­posts zu lesen.
    Eine zwei­te Quel­le, die die Hal­tung Hal­tung des Über­set­zungs­teams und der Plug­in­be­für­wor­ter spie­gelt, ist das Forum zum String­in­tel­li­genz-Plug­in auf Word­Press. Ich ver­lin­ke mal auf die­ses Forum und zwar gleich einen Bei­trag, in wel­chem Tors­ten Land­sie­del (mei­nes Wis­sens einer der Über­set­zer) sei­ne ableh­nen­de Hal­tung für eine Com­mu­ni­ty­be­fra­gung begrün­det. (https://wordpress.org/support/topic/extrem-einseitig/page/2/#post-8345100).
    Die­se ableh­nen­de Hal­tung zur Com­mu­ni­ty-Befra­gung wird von Ange­li­ka Rei­sin­ger aufgegriffen:
    Zitat:
    Rei­sin­ger: Weil die Mei­nung der Com­mu­ni­ty nicht zählt:
    Land­sie­del: Und jede Abstimmung/​Befragung der Com­mu­ni­ty wird dar­an kran­ken, dass wir nur die zäh­len, die es mit­be­kom­men. Jede Sei­te wür­de berech­tig­ter­wei­se das Ergeb­nis als nicht reprä­sen­ta­tiv kri­ti­sie­ren können.
    Rei­sin­ger: Wenn statt­des­sen 6 Leu­te GTEs das ent­schei­den, ist das natür­lich rer­ä­sen­ta­tiv. Mit genü­gend Anstren­gung, kann man – über einen län­ge­ren Zeit­raum – sehr wohl alle errei­chen, denen das The­ma wich­tig ist. Die wer­den sich auch zu Wort mel­den und abstimm­gen. Wer die Chan­ce ver­säumt, braucht nach­her echt nicht zu meckern.
    Zitat ende:
    In bei­den Quel­len sind die Bei­trä­ge von Ange­li­ka Rei­sin­ger in Gän­ze lesen­wert und spie­geln mMn die Hal­tung der meis­ten Kri­ti­ker elo­quent wider. Es ist mir ziem­lich unver­ständ­lich, war­um Herr Gar­de (als einer der Über­set­zer-Team) hier fragt, wer sich gegen ein Nut­zer-Votum gesperrt haben soll, denn ich gehe sehr stark davon aus, das er die Debat­te mit­ver­folgt hat. Ich fin­de das ziem­lich unehr­lich und ver­lo­gen. Ich las­se mich aber ger­ne eines bes­se­ren beleh­ren. Herr Gar­de könn­te hier ein­fach sagen, dass er einer Abstim­mung über die Über­nah­me der Plug­in-Über­set­zun­gen in den Core zustim­men wür­de. Dann wür­de ich leich­ten Her­zens mei­ne Behaup­tung als „ver­al­tet“ zurücknehmen.

  22. Avatar von Bego Mario Garde

    @Drop
    In Ihrem Kom­men­tar ste­cken schon wie­der so vie­le Feh­ler. Ist das Absicht?
    Weder Tors­ten Land­sie­del noch ich sind zzt. Gene­ral Trans­la­ti­on Edi­tor. Wir tra­gen also bei­de nicht direkt zu Ent­schei­dun­gen bei.
    Ich hät­te auch nie allei­ne und ohne Abstim­mung mit ande­ren Team-Mit­glie­dern die Über­set­zungs­vor­schlä­ge aus dem Plug­in String­in­tel­li­genz über­nom­men. Das habe ich hier schon aus­gie­big erläu­tert, Links inklu­si­ve. Was war dar­an schwer zu verstehen?
    In der zitier­ten Dis­kus­si­on über ein „Votum“ für oder gegen eine gen­der­neu­tra­le Über­set­zung erläu­tert Tors­ten, wes­halb ein Votum Pro­ble­me berei­ten könn­te. Dar­aus abzu­lei­ten, dass eini­ge weni­ge die Tyran­nei aus­ru­fen, ist schon arglistig.
    Übri­gens: ist Ihnen bekannt, dass das Open­So­ur­ce-Pro­jekt Word­Press nie demo­kra­tisch, son­dern als Meri­to­kra­tie geführt wird?
    Ich bin in der Dis­kus­si­on um „String­in­tel­li­genz“ so häu­fig ange­grif­fen, belei­digt und ver­leum­det wor­den und habe den Ein­druck, dass mei­ne Bei­trä­ge dazu (z.B. auch hier) bewusst igno­riert wer­den, weil sie nicht zur müh­sam kon­stru­ier­ten Ver­schwö­rungs­theo­rie pas­sen. Trol­len Sie ruhig anonym wei­ter, mei­ne Mei­nung habe ich auch in die­sem Thread aus­führ­lich dar­ge­stellt und mit den not­wen­di­gen Infor­ma­tio­nen ergänzt. Igno­rie­ren Sie das ruhig wei­ter und spin­nen Sie wei­ter an ihrer Opfer­rol­le. Die Com­mu­ni­ty ist längst wei­ter (sie­he Word­Camp Turin vom 8.4.).

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