Mitte Oktober bereits verkündete das Mozilla Blog, dass man an einer offenen Plattform für Web-Applikationen arbeite. Das System scheint so ähnlich zu funktionieren, wie die Chrome Apps und soll verteilte Anwendungen in einer einheitlichen Oberfläche zusammenführen. Google und Mozilla betreiben damit einen Trend, der nur logische Folge des Sprungs in die Cloud ist.
Auf dem klassischen Computern hat man je eine Anwendung für jeden Zweck: Textverarbeitung, Bildbearbeitung, Medienwiedergabe, Spiele… Mehr und mehr gibt es vernünftige Alternativen, die im Internet gehostet werden: Google Text, Picnik, Soundcloud, Cityville . Der Nachteil: Ich muss irgendwie Bookmarks sammeln und verwalten. Das fühlt sich dann sehr zusammengeschustert an.
Open Web Applications oder Googles Chrome Apps versuchen die Benutzbarkeit von Webapplikationen zu verbessern. Mit Chrome OS arbeitet Google sogar an einem Betriebssystem das gar nichts anderes mehr macht als einen Browser zu starten und die Links zu Web-Applikationen als Icons darzustellen. Am Computer arbeiten und online sein sind, sind dann identisch.
Jolicloud – Cloud Linux
Jolicloud funktioniert schon jetzt so. Das Ubuntu-basierte Linux startet einen abgewandelten Chrome-Browser und zeigt eine HTML5-Oberfläche mit Icons an, die auf Webservices verlinken. Diese Icons werden über ein zentrales Verzeichnis installiert. Nur wenige Applikationen sind noch echte Programme, die auf dem Rechner selbst laufen. Totem spielt zum Beispiel noch Videos und Musik von der lokalen Festplatte.
Ich hab Jolicloud seit ein paar Wochen auf dem Eeepc 1000H und ich vermisse nichts. Toll ist halt, dass man zur Not aus den Ubuntu-Verzeichnissen beliebige Programm nachinstallieren könnte.
Stark ist, dass Jolicloud selbst eine Chrome-App ist. Bei der Installation legt man sich auch einen Online-Account an, der die aktuelle Oberfläche und die installierten Apps speichert. Ich kann also das Desktop meines Netbooks in jedem Chrome-Browser aufrufen.
Foto: jadon / photocase.com
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