Bereits seit einiger Zeit benutze ich auf meinem Acer Eee PC 1000H parallel zum vorinstallierten Windows XP Home Edition ein komplettes Ubuntu 9.04. Heute habe ich den Ubuntu Netbook Remix entdeckt und fasse deswegen einfach mal meine Erfahrungen zusammen.
Der Eee PC 1000H hat keinerlei Performance-Probleme mit Ubuntu. Natürlich stößt der kleine Atom-Prozessor an seine Grenzen, wenn noch das zehnte Programm gestartet werden soll und nebenher ein Youtube-Video läuft. Aber normalerweise kann ich in vernünftiger Geschwindigkeit Thunderbird, Firefox, Pidgin mit Skype und Songbird laufen lassen.
Ubuntu Netbook Remix installieren
Den Ubuntu Netbook Remix kann man sehr einfach parallel zu Windows installieren. Dazu benötigt man einen leeren USB-Stick mit mindestens 1GB Platz.
- Dann benötigst Du die .iso-Datei, mit der Du auch eine CD brennen könntest. Da der EeePC über kein CD-Rom verfügt, musst Du einen USB-Stick benutzen. Download: Ubuntu Netbook Remix
- Nun gibt es 2 Möglichkeiten:
- Du hast bereits Ubuntu auf einem Rechner laufen. Dann rufst Du unter System > Systemverwaltung > USB-Startmedien-Ersteller auf. Dort wählst Du das gerade heruntergeladene .iso und den Stick als Laufwerk aus, um den Stick als Installations-Medium vorzubereiten.
- Du hast nur einen Windowsrechner zur Verfügung. In diesem Fall musst Du das .iso auf eine CD brennen und die frisch gebrannte CD im Explorer öffnen. Darauf findest Du das Programm usb-creator.exe. Das startest Du und wählst ebenfalls .iso und USB-Stick aus, um den Stick als Installations-Medium vorzubereiten.
- Stecke den frisch bespielten USB Stick in den EeePC.
- Nun musst Du den EeePC so einstellen, dass er vom Stick startet. Dazu musst Du direkt nach dem Einschalten bei dem grauen Acer-Startbildschirm F2 drücken. Dann gehst Du mit den Pfeiltasten auf „Boot“ und drückst Enter. Dann auf „Boot Device Priority“ und stellst dann als „1st Boot Device“ das „Removable Dev.“ ein und als „2nd Boot Device“ die „HDD:Irgendwas“. Drück Escape, geh auf Exit und wähle „Exit & Save Changes“.
- Der Rechner sollte jetzt vom Stick starten und Dich nach einiger Zeit nach Deiner Sprache fragen. Danach kannst Du auswählen, dass Du Ubuntu erst einmal ohne Änderungen am Rechner ausprobieren möchtest.
- Langsam wird dann Ubuntu hochgefahren. Das kann ein wenig dauern, da der USB-Stick nicht so schnell ist und weil Ubuntu erst einmal herausfinden muss, auf für einem Computer es gerade startet. Nach einiger Zeit kommst du in die voll funktionstüchtige Ubuntu-Oberfläche. Wenn Du entsprechend verkabelt bist, solltest Du auch gleich ins Internet können. Sonst kannst Du auch Dein WLAN konfigurieren.
- Wenn Dir gefällt, was Du siehst, kannst Du den Install-Button auf dem Desktop klicken. Siehe Anleitung: Installation
- Während der Installation wirst Du auch gefragt, wie die Festplatte aufgeteilt werden soll. Da kannst Du Windows dann einen Teil zugeordnet lassen und Ubuntu Platz schaffen lassen für sich. (Das geht natürlich nicht, wenn Du mit Windows die Festplatte schon voll gemacht hast.)
- Wenn die Installation durchgelaufen ist, kannst Du einmal neu starten. Du wirst dann ganz zu anfang gefragt, ob Du Windows oder Ubuntu starten willst.
Ubuntu Netbook Remix konfigurieren
Der Ubuntu Netbook Remix schafft vor allem Platz auf dem Display:
- Applikationen haben keinen Fensterrahmen – Das spart oben, unten und an den Seiten einige wertvolle Pixel Platz.
- Über den Desktop-Hintergrund ist das Programm-Menü gelegt, aus
dem man über relativ große Schaltflächen die installierten Programme
starten kann. Man muss also nicht so genau zielen, wie in dem sonst
sehr kleinen Standardmenü.
Ich muss jetzt zugeben, dass ich den Netbook-Remix nicht pur installiert habe. Ich hatte Ubuntu schon ganz normal installiert und dann den Netbook-Remix dazu installiert. Deswegen weiß ich nicht genau, ob das Folgende auch im Remix nötig ist: Es lassen sich sowohl die obere als auch die untere Bedienleiste
automatisch ausblenden. So kann man mit den Applikationen wirklich die
volle Bildschirmhöhe ausnutzen. Dazu musst Du nur rechts auf eine leere
Stelle in den Bedienleisten klicken und in den Eigenschaften auswählen,
dass die Leisten automatisch verschwinden sollen.
Wenn Du schnell auf das Desktop-Menü zugreifen willst, kannst Du in der unteren Bedienleiste einfach schnell links das „Alles minimieren“-Icon klicken.
In der Leiste kannst Du auch die Programme per Rechtsklick schließen.
Thunderbird
Der E‑Mail-Client von Mozilla ist nicht gerade gemacht für diese kleinen und vor allem flachen Auflösungen. Ein wenig Abhilfe schafft „MicroThunderbird“: Das Theme ersetzt die großen Standard-Icons durch eine kleinere Variante.
Firefox
Beim Firefox habe ich die Lesezeichnen-Leiste unter Ansicht > Symbolleisten ausgeschaltet. Es gibt analog zu „MicroThunderbird“ auch ein „MicroFirefox“ – das habe ich allerdings noch nicht getestet.
Wenn dann gelegentlich der Platz nicht reicht, kannst Du mit F11 den Browser im Vollbild anzeigen.
Fazit
Ubuntu läuft hervorragend auf dem EeePC und sogar fast alle Sonderbuttons tun, was sie tun sollten. Ich habe leider gerade keinen Beamer zur Hand, um zu testen, wie sich der externe VGA-Anschluss macht. Da hatte ich mit purem Ubuntu noch ein Problem. Aber der Umschaltknopf sagt mir jetzt gerade zumindest, dass nichts angeschlossen ist.
Wem das dann doch nicht will, kann Ubuntu auch wieder entfernen und Mircosoft allein auf dem Rechner regieren lassen.
Links
Foto: soulcore | photocase.com
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